Kein Backup? Kein Mitleid!Die 3-2-1-Backup-Strategie
für deine WordPress Website
Das mag sich auf den ersten Blick etwas provokant anhören, aber wer sich darauf verlässt, dass schon alles gut gehen wird und man keine Sicherungskopien benötigt, wird spätestens nach diesem Beitrag umdenken und sich um eine eigene Backup-Strategie kümmern!
Was ist ein Backup und warum sollte ich Backups erstellen?
Ein Backup ist im Grunde genommen eine Sicherungskopie von etwas, zum Beispiel einer Datei, deinen Mails oder eben auch deiner WordPress Website, worauf wir uns in diesem Beitrag fokussieren werden.
Stell es dir so vor: Du hast eine wichtige Datei auf deinem Computer und möchtest eine Änderung vornehmen. Weil du dir mit der Änderung aber nicht sicher bist, kopierst du die Datei vorher an einen anderen Ort, um somit eine weitere Version davon zu haben, auf die du zurückgreifen kannst, wenn deine Änderung fehlschlägt.
So kannst du das auch mit deiner WordPress Website machen und bei einem Problem einfach einen vorher gesicherten Stand wiederherstellen.
Wann und wie viele Backups sollte man erstellen?
Die Anzahl der Backups ist vor allem von der Häufigkeit der Änderungen auf der betroffenen Website abhängig.
Betreibst du einen kleinen Blog, auf dem du nur einmal pro Woche einen Beitrag veröffentlichst, sind tägliche Sicherungen ausreichend.
Handelt es sich bei deiner Website um einen Shop, einen Mitgliederbereich oder veröffentlichst du täglich viele Inhalte (z. B. Newsseite), dann solltest du mehrere Sicherheitskopien täglich erstellen, da du sonst im Notfall zu viele Inhalte verlieren würdest. Dabei kannst du auch auf sogenannte inkrementelle Backups setzen. Diese sichern nur die Änderungen seit dem letzten vollen Backup (oder dem letzten inkrementellen Backup) und ist somit deutlich schneller erstellt.
Es gibt für die Erstellung von Backups keine ideale Uhrzeit, da dies von vielen Faktoren abhängig ist, wie zum Beispiel der üblichen Uhrzeit, zu der man an der Website arbeitet und Änderungen vornimmt.
Allerdings empfiehlt es sich, vor größeren Änderungen (z. B. beim Entfernen eines Plugins oder vor Wartungsarbeiten) ein Backup zu erstellen, um bei Bedarf auf diesen Stand zurückgehen zu können.
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einer Backup-Strategie für deine WordPress Website
Wie kann ich Backups für meine WordPress Website erstellen?
Viele WordPress Hoster bieten von sich aus bereits integrierte Backup-Lösungen an und raten daher von einer eigenen Lösung über Backup Plugins ab.
Aber Achtung: Meistens ziehen sich Hoster in ihren AGB aus der Verantwortung und bieten diesen Dienst freiwillig an, sodass kein Anspruch darauf besteht. Oder kurz gesagt: „Ja, wir machen zwar Backups, aber wenn das Backup-System mal ausfällt, wird halt keins gemacht.“
Deswegen rate ich davon ab, sich alleine auf die Backups vom Hoster zu verlassen. Sie sind als eine nette Ergänzung zu sehen, aber sollten nicht das Mittel der Wahl für die einzige Sicherung deiner WordPress Website sein. Im folgenden Abschnitt gehe darauf noch einmal näher ein, wenn ich die 3-2-1-Backup-Strategie erkläre.
Es muss also eine Plugin-Lösung her, wie zum Beispiel UpdraftPlus. Mit diesem Plugin kannst du auch in der kostenlosen Version schon sehr viele Funktionen nutzen und natürlich automatische und manuelle Backups erstellen und auch wiederherstellen.
Die mit UpdraftPlus erstellten Backups kannst du auf verschiedenen Zielen speichern. Standardmäßig werden die Sicherungskopien allerdings lokal auf dem eigenen Server gespeichert, was alles andere als ideal ist.
Zum einen kann dir schnell der Speicherplatz ausgehen, zum anderen bewahrst du den Ersatzschlüssel deiner Wohnung doch auch nicht im Nachttisch auf, oder?
Backups sollten immer extern gespeichert werden, damit du im Notfall auch dran kommst. Es bringt dir nichts, wenn sie auf dem Server gespeichert sind, der gerade nicht erreichbar ist, auf dem alle Daten gelöscht worden sind oder der gerade abgebrannt ist, wie im Falle des OVH Rechenzentrums.
Du solltest als Ablageort der Backups also am besten ein externes Ziel wählen, wie zum Beispiel einen Cloud-Speicher deiner Wahl oder einen eigenen Backup-Server. UpdraftPlus ermöglicht auch die Anbindung von Dropbox und Google Drive, allerdings rate ich davon aus Datenschutzgründen ab.
In der Premium Version von UpdraftPlus* kannst du weitere Ziele und Übertragungsprotokolle (wie z. B. WebDAV) nutzen und die Datenbank in den Backups verschlüsseln lassen, was ich vor allem für Shops empfehle, da darin sensible Kundendaten gespeichert sind.
Auch eine zeitgenaue Planung von Backups und mehrere Intervalle sind nur mit der Premium Version möglich. Eine genaue Auflistung aller Unterschiede zwischen der kostenlosen Version und der Premium Version findest du hier.
Bei dem Link handelt es sich um einen Affiliate-Link, wenn du darauf klickst und etwas kaufst, bekomme ich eine Provision.
Ich empfehle nur Tools und Anbieter, hinter denen ich stehe und mit denen ich schon lange zusammenarbeite.
Danke für deine Unterstützung! ❤️
Die 3-2-1-Backup-Strategie erklärt
Beim Erstellen von Sicherungskopien gibt es einige bewährte Strategien, mit denen ein möglicher Datenverlust so unwahrscheinlich wie möglich gemacht werden soll.
Die bekannteste Strategie ist dabei die sogenannte 3-2-1-Strategie, die von dem US-amerikanischen Fotografen Peter Krogh geprägt wurde.
Die Strategie besagt: 3 Sicherungskopien, 2 Speichermedien, 1 externes Backup
3 Sicherungskopien
Es sollten mindestens drei Sicherungskopien der Daten existieren, damit im schlimmsten Fall nichts verloren geht. Die statistische Ausfallwahrscheinlichkeit wird mit einer höheren Anzahl an Sicherungen geringer.
2 Speichermedien
Ähnlich wie bei der Anzahl der Sicherungskopien soll auch durch die Speicherung auf verschiedenen Speichermedien (USB Stick, externe Festplatte, Cloud-Speicher) die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls verringert werden, da Speichermedien unterschiedliche Ausfallwahrscheinlichkeiten und Fehleranfälligkeiten aufzeigen.
1 externes Backup
Das ist für mich der wichtigste Punkt bei dieser Strategie. Denn, wie bereits weiter oben beschrieben, bringt es dir nichts, wenn du die Sicherungskopie auf dem gleichen Server aufbewahrst. Fällt dieser aus, kommst du nicht mehr an deine Backups ran.
Mit dem externen Speicherort (also physisch entfernt vom eigenen Server) soll auch verschiedenen Naturkatastrophen (Brände, Hochwasser, Erdbeben) vorgebeugt werden.
Was du jetzt unbedingt tun solltest
Prüfe, ob dein Hoster Backups für dich erstellt. Wenn ja, in welchem Intervall (täglich, stündlich, manuelle Backups?) und kläre, ob du einen garantierten Anspruch auf diese Leistung hast, wie am Anfang des Beitrags erwähnt.
Unabhängig davon solltest du trotzdem ein Backup Plugin wie UpdraftPlus installieren und so konfigurieren, dass die erstellten Sicherungen auf einem anderen Speichermedium (Cloud-Speicher, FTP-Server) gespeichert werden. Falls du bei diesem Schritt Unterstützung benötigst, kannst du mich gerne kontaktieren.
Sobald das Backup Plugin installiert und eingerichtet ist, empfehle ich dir, eine erste Sicherung zu erstellen und auch das Wiederherstellen dieser Sicherung zu testen. Dies sollte in regelmäßigen Abständen getestet werden, denn nur wenn du weißt, dass die Wiederherstellung problemlos funktioniert, bist du auf der sichere Seite.